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Lohnstruktur im Verein – reden wir über Geld

von Stefan Del Fabro
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Uns wird oft die Frage gestellt, ob die Arbeit in einem Verein entlöhnt werden soll? Ja. Der Verein als Arbeitgeber bezahlt Lohn. 

Gehalt für die Arbeit im Vereinsvorstand?

Als Verantwortliche im Verein gibt es 5’300 und 8’500 Franken im Monat.

Was in vielen Vereinen zu Streitereien führt ist die Frage, ob für Vorstandsarbeit ein Lohn bezahlt werden soll. Der Grundsatz lautet: Nein. Fehlt sowohl in den Statuten wie in anderen Reglementen der Hinweis auf eine Ausgabekompetenz, so pack das an. Vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen.

Oft bekommt der Vereins-Vorstand Sitzungsgelder. Das musst du dem Steueramt angeben. Liegt der jährliche Betrag höher als CHF 2’300 im Jahr, müssen Sozialabgaben geleistet werden.

Was ist marktüblich?  

Sag mir, was du verdienst und ich sag dir, wer du bist. Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Viele scheuen sich, für ihren Einsatz im Verein Geld zu verlangen. Das ist die falsche Haltung. Ist der Verein Arbeitgeber, hast du selbstverständlich Anspruch auf einen Lohn.

Was verdient der Vereins-Meier?

Wir picken einige Beispiele von der Website zeigdeinenlohn.ch:

  • Die 35jährige Violeta arbeitet als Assistentin eines Vereinsvorstandes und gibt ihr Bruttogehalt mit CHF 5’600 an.
  • Der 20jährige Juso-Kampagnenmitarbeiter Timothy wird monatlich mit CHF 4’750 vergütet.

Das sind keine schlechten Löhne. Aber sie liegen unter dem Schweizer Schnitt. In einer kommerziell ausgerichteten Firma verdient der/die Angestellte CHF 6’538 im Monat.

Je höher du steigst, umso praller füllt sich monatlich das Konto. Wenn du es bis auf den CEO-Sessel schaffst, kannst du ab CHF 140’000 verdienen. Im Land der Banken, Pharma oder Nestlé ist die Skala nach oben offen. Der Roche-Chef Severin Schwan erhält CHF 14,6 Millionen im Jahr.

Wer in einem Schweizer Verein eine Chefposition inne hat, kann mit zwischen CHF 5’300 bis CHF 8’500 rechnen – in Einzelfällen vielleicht auch mal mehr:

  • Die 25jährige Vereins-Geschäftsführerin Sophie erhält CHF 5’320.
  • Die Unia-Teamleiterin Marudit bekommt CHF 6’890.
  • Franz-Dominik, 37, ist Bereichsleiter bei einem Dachverband und verdient CHF 8’020.
  • Der 56jährige Beat kriegt CHF 8’546 als Geschäftsleiter eines Vereins.

Was steht dir zu?

Was man im Verein verdienen kann oder welchen Lohn der Verein als Arbeitgeber zahlt, ist also individuell. Das Bundesamt für Statistik stellt Online ein prima Tool zur Verfügung. Auf der Lohnrechner-Seite kannst du den für deine Region und deine Branche üblichen Lohn errechnen.

Möchtest du für einen Verein arbeiten, bist dir aber unsicher? Dann schau auf die Website kununu.com. Dort bewerten (ehemalige) Angestellte die Arbeitgeber und du findest Hinweise, wie die Bezahlung ist.

Wer «nur» im Vereinsbüro sitzt und Mails beantwortet, hat kaum Anspruch auf Spesen. Wer aber für den Verein unterwegs ist, Material einkauft, sich verpflegen oder eventuell sogar einkleiden muss, der kriegt das natürlich vergütet. Das ist gesetzlich geregelt im OR Art. 327a, Abs1.

Mach ein Spesenreglement

Spesen können auch pauschal vergütet werden. Gerade bei der Kilometerpauschale wird das oft eingesetzt. Beim TCS gibt es eine praktische Übersicht.

Erstelle ein Spesenreglement. Dieses Papier muss eventuell von deiner kantonalen Steuerverwaltung genehmigt werden. Erkundige dich in deinem Kanton.

Hast du Bemerkungen zum Thema? Einen Input für andere? Dann melde dich über unser Formular. 

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