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Vereine und Öffentlichkeitsarbeit: „Medienarbeit muss man lieben“

von Stefan Del Fabro
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Jeder Verein will wahrgenommen werden. Die Wege, die zur Sichtbarkeit führen, sind unterschiedlich. Wir haben mit einem ausgewiesenen Experten über Vereine und Öffentlichkeitsarbeit gesprochen. Auch er muss Überzeugungsarbeit leisten, «da eine nachhaltige Medienarbeit eine gute Planung voraussetzt».

Wie sich Vereine und Öffentlichkeitsarbeit ideal ergänzen

„Jeder Verein arbeitet mit Menschen und kann viele Geschichten erzählen.“

Das Verbandsbuero.de von Peter Lehmann ist Vereinsratgeber, stark im Marketing und der Vereinsförderung. „Wir sind Helfer und Unterstützer von Vereinen und Verbänden“ beschreibt Lehmann sein Angebot. Was steckt dahinter?

Wie wichtig ist Vereinen die Öffentlichkeitsarbeit respektive das  Vereinsmarketing?

Peter Lehmann: Für die meisten Vereine und Verbände ist die Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig. Grundsätzlich weiss jeder Vereinsverantwortliche, dass er ohne die Öffentlichkeit und ein gutes Image nicht lange existieren kann. Das Problem für viele sind nur die Umsetzung und die falschen strategischen Ansätze.

Es muss der passende Mix gefunden werden. Zuvor muss aber geklärt werden, wen will ich eigentlich warum und am besten wie erreichen. Daraus leiten sich dann die Maßnahmen und das weitere Vorgehen ab. Öffentlichkeitsarbeit ist nichts Statisches. Eine Versammlung ist Öffentlichkeitsarbeit, ein Medien-Info auch.   

Gibt es ein, zwei Haupt-Trigger, wie ein Verein zu mehr Beachtung kommt?

Lehmann: Emotionalität mit den wahren Geschichten des Lebens. Jeder Verein arbeitet mit Menschen und hat dadurch eine Vielzahl von unterschiedlichen Geschichten zu erzählen. Viele glauben aber nicht, dass das von Interesse für die Öffentlichkeit ist. Wer sich den «Der State of the Media Report 2021 für Deutschland» durchliest, wird feststellen, dass die meisten Redaktionen eigentlich genau das lesen wollen.

Eine gute Medienarbeit heisst ja noch nicht sofort eine höhere Visability. Wie hoch ist der Durchhaltewille von den oft im Nebenamt tätigen Vereinsverantwortlichen?

Lehmann: Unterschiedlich. Es gibt die Ambitionierten, die nach ein paar Monaten die Lust verlieren und es gibt diejenigen, die Pressearbeit jahrelang machen. Medienarbeit muss man lieben. Denn der Erfolg von guter Medienarbeit ist im Vergleich zur Werbung erst nach vielen Monaten sichtbar. Dieses Thema beschreibe ich in diesem Ratgeberbeitrag.

Unter «Unsere Leistungen für Sie» listen Sie auf, was Sie anbieten. Der Bereich «Social Media» fehlt. Ist das für das Vereinsmarketing weniger elementar?

Lehmann: Nein, es ist heutzutage sogar eine wichtige Säule im Marketing. Aber Marketing ist viel mehr.

Grund dafür ist, dass viele den Begriff Marketing mit Werbung gleichsetzen und inflationär benutzen. Das ist leider falsch. Ich mache strategische Arbeit und schaue mir das ganze Fundament des Vereins an. Nur so kann ein Verein wachsen. Dabei spielt Social-Media eine starke Rolle. Nur hier bin ich ehrlich und gebe diese Aufgaben an andere Kolleginnen und Kollegen weiter.

Sie schreiben auf Ihrer Website «mit unserem Erfolgskonzept für Vereinsmarketing». Was meinen Sie damit?

Lehmann: Ich arbeite seit 15 Jahren mit verschiedenen Vereinen und Verbänden. Teilweise aus den unterschiedlichen Branchen. Wir kennen die Probleme und Schwierigkeiten von Organisationen. Der größte Faktor ist eine knappe Vereinskasse.  Daher können wir ein bedürfnis- und vereinsorientiertes Marketing anbieten.
Gerade bei kleinen Vereinen und Verbänden ist das sehr erfolgreich, da wir keine unkalkulierbaren hohen Kosten verursachen, teilweise neue Einnahmen generieren und auch Arbeit abnehmen.

Wieviel Überzeugungsarbeit müssen Sie leisten, um einen Verein von einer nachhaltigen Medienarbeit zu überzeugen?

Lehmann: Es ist bisweilen sehr viel Überzeugungsarbeit notwendig, da eine nachhaltige Medienarbeit eine gute Planung voraussetzt. Es lässt sich immer schwer abschätzen, wie hoch der Aufwand für den Einzelnen werden wird. Das hängt auch von der Intensität von Medienarbeit ab.

Welches sind die häufigsten Ablehnungs-Argumente, denen Sie begegnen, wenn es um Vereine und Öffentlichkeitsarbeit geht?

Lehmann: Am gängigsten und am verständlichsten ist der Zeitfaktor. Die meisten Menschen arbeiten ehrenamtlich. Sie wollen für andere da sein. Und nicht für die Medien.

Angst vor hohen Kosten – das ist der nächste Grund. Daher bieten wir auch immer eine kostenlose Beratung an. Dabei können wir Vereinen teilweise schon kostenlos Tipps geben, wie sie ihre Arbeit gut vermarkten können.

Was ist Ihr persönlicher Bezug zu Vereinen und Verbänden?

Lehmann: Als Kind war ich Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr und auch im Fussballverein.  Ich arbeite seit über 15 Jahren mit verschiedenen Vereinen und Verbänden zusammen. Ich bin aus Überzeugung Mitglied im DGB und unterstütze monatlich den Kinderschutzbund. Und als Selbstständiger bin ich logischerweise auch noch Mitglied im Bund der Selbstständigen.

Ehrenamtlich, sofern noch Zeit ist, helfe ich in einem Sportverein mit und unterstütze zudem noch einen Naturschutzverein.  Vereine sind mein Leben.

Vielen Dank für die Auskünfte an Peter Lehmann vom verbandsbuero.de in Bremen.

Wer macht in deinem Verein die Öffentlichkeitsarbeit?

Das Thema Vereine und Öffentlichkeitsarbeit ist bestimmt auch deinem Vorstand wichtig. Worauf achtet Ihr? Hast du Tipps für andere? Wer ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig? Danke für deinen Kommentar.

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