«Ja, der Vereins-Fotograf hat eine Zukunft.» Markus Bütler weiss, wovon er spricht. Er war jahrelang Präsident eines Turnvereins. Nun ist er der Vereins-Fotograf der Turner. Braucht es diese Funktion im Zeitalter von Smartphones überhaupt noch?
Warum es sich lohnt, einen Vereins-Fotografen zu haben
Fotograf zu sein ist beliebt und attraktiv. In Deutschland sind (Stand 2017) etwa 24’000 fotografische Betriebe erfasst. In der Schweiz beträgt das Durchschnittsgehalt eines Fotografen CHF 58’000 Brutto im Jahr.
Ein Online-Auftritt ohne Bilder? Undenkbar!
Obwohl jeder von uns – Smartphones sei Dank oder Undank, je nach Sichtweise – längst sein eigenes „Fotostudio“ ständig bei sich hat, boomt die Tätigkeit des Fotografen. Das nutzen auch Vereine. Kein Social Media-Auftritt ohne Schnappschüsse vom Vereins-Ausflug, keine Vereins-Website ohne Porträt-Fotos von Vorstand oder Team.
So leisten sich auch viele Vereine den Haus-Fotografen. Markus Bütler ist offizieller Vereins-Fotograf im Aargauer Turnverein STV Auw: „Der passionierte Hobby-Fotograf ist beinahe an jedem Wettkampf mit professionellem Equipment dabei“ wird Bütler auf der Vereins-Webseite beschrieben. Vereins-Fotograf – warum und wieso?
Herr Bütler, warum sind Sie Vereins-Fotograf?
Markus Bütler: «Ich war lange im Vorstand des STV Auw. Einige Jahre als Präsident. Die Fotografie gehört schon sehr lange zu meinen Hobbys. Ich möchte dem Verein etwas zurückgeben.»
Wie wichtig ist es, ehemaliges Vorstandsmitglied zu sein?
Markus Bütler: «So kenne ich natürlich das Vereinsleben. Und ich weiss um die Stärken des Vereins.»
Wie unterscheiden Sie den «normalen» Fotografen vom Vereins-Fotografen?
Markus Bütler: «Ich kenne die Disziplinen sehr gut. So weiss ich, wie ein Wettkampf abläuft und was es braucht, um tolle Bilder in Action zu machen. Der Vereins-Fotograf unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Fotografen. Sicherlich ist von enormem Vorteil, wenn man die Aktivitäten kennt sowie die Sport-Disziplinen, da ich mehrere Jahre aktiv im Verein tätig war.»
Jeder von uns hat ein Smartphone und ist mittlerweile selber «Fotograf». Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Markus Bütler: «Auch in der heutigen „digitalen Zeit“ ist es nach wie vor ein Bedürfnis, das Vereinsgeschehen auch für nächste Generationen aufzuzeichnen. Mit den Smartphones kann Tolles gemacht werden. Aber die Erfahrung können diese Tools nicht ersetzen.»
Welches sind die Höhepunkte Ihrer Tätigkeit als Vereins-Fotograf?
Markus Bütler: «Die jeweiligen Highlights sind die Turnfeste, aber auch die „pAUWergames„. Das ist ein Wochenende, wo sich die ganze Bevölkerung sportlich betätigen kann. Dies zu dokumentieren ist spannend. Es ist auch etwas, dass das Dorfleben in Bildern zeigt.»
Hat der Vereins-Fotograf eine Zukunft?
Markus Bütler: «Ich mache dies schon seit Jahrzehnten. Im Nachhinein stosse ich immer wieder auf spannende Geschichten, die ich als Fotograf für den Verein erstellt habe. Ja, der Vereins-Fotograf hat eine Zukunft.»
Vielen Dank Markus Bütler für die Auskünfte.
«Cheese» ist gar nicht so ideal
Für das Gruppenbild mit dem Vereins-Vorstand oder dem Einzelporträt für die Vereins-Website ruft der Fotograf oft: «Cheese». Doch damit verzieht sich dein vermeintliches Lächeln eher zum debilen Pfannkuchen-Grinsen. Darum: wenn das nächste Mal der Vereins-Fotograf vor dir steht, rufst du «Money». Oder du hältst dich an andere Sprachen und rufst, was andernorts üblich ist:
- Argentinien (sowie spanischsprachiges Südamerika): Whisky
- Bulgarien: Zele (Salat)
- Dänemark: Sig appelsin (Sag Orange)
- Estland: Hernesupp (Erbsensuppe)
- Finnland: Muikku (Maräne)
- Frankreich: Ouistiti (Kleines Äffchen)
- Iran: Saib (Apfel)
- Kroatien: Ptičica (Vögelchen)
- Norwegen: Smil (Lächeln)
- Polen: Marmolada (Marmelade)
- Portugal und Brasilien: Diga X (Sag X)
- Rumänien: Zâmbeşte (Lächeln)
- Schweden: Omelett
- Thailand: Pepsi
- Ungarn: Csíz (Vögelchen)
Welche Erfahrungen machst du mit dem Vereins-Fotografen? Oder bist du selber einer? Schreib bitte einen Kommentar. «Cheese» und vielen Dank.